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Nummer 341 vom 02. März 2024
NLP, Verschwörung und Wahrheit (Teil 1)
Sechs Wochen gings jetzt ums Denken und um dessen Feinheiten – abgerundet letzte Woche von Daniel Köpke in einem Gastbeitrag, für den ich noch einmal danke! Jetzt will ich Dir noch eine konkrete Anwendung zeigen – ganz klassisch auf NLP-Basis!
Dafür gehen wir zu einem Thema, mit dem sich schon Richard Bandler und John Grinder beschäftigt haben: Woher weißt Du, was Du weißt? Wie kommst Du zu Deinem Wissen – über Dich und die Welt?
Bandler und Grinder haben dabei aufgebaut auf dem, was Alfred Graf Korzybski erdacht hatte, doch die Spur führt viel weiter zurück, bis mindestens ins alte Griechenland! Auch nach Bandler und Grinder gings weiter, heute beschäftigt sich die Hirnforschung mit dem Thema und ganz aktuell die Robotik und KI. Es gibt sogar eine eigene Wissenschaft vom Wissen schaffen, die Epistemologie.
In unserer heutigen Form gibts das Thema seit der Renaissance. Damals kamen die Menschen auf die Idee, daß wir die Welt mit unseren Sinnen (VAKOG) objektiv wahrnehmen können. Ein Mensch des Mittelalters hätte bei dem Gedanken gestaunt! Dem war die Welt kein Objekt, der war im Dialog mit einer lebendigen Welt – und manchmal verbarg sie sich oder narrte ihn. Außerdem wußte der, daß Gott (oder andere Geister) den Menschen gerne mal die Sinne vernebeln …
Heute glauben wir, es besser zu wissen! Wirklich? Woher weißt Du, was Du weißt …?
Der beste Tip, den mir Vera F. Birkenbihl gab, war, regelmäßig Informationen aus Quellen zu schöpfen, die sich von meiner eigenen ideologischen Blase unterscheiden. Danke, Frau Birkenbihl! Über viele Jahre machte ich das in meinem Kerngebiet, dem NLP, und seinen angrenzenden Bereichen. Dann, vor etwa zehn Jahren, interessierte ich mich (wieder) mehr für gesellschaftliche und politische Themen und folgte dem Birkenbihlschen Rat …
Also schaute ich im Internet, fing an zu lesen … und staunte! Da standen wilde Sachen, Unglaubliches! Jede Seite nahm für sich in Anspruch, die Wahrheit zu verkünden. Jede Seite warf den anderen Seiten vor, wilde Verschwörungstheorien zu verbreiten. Und ich war mittendrin, unbedarft und mit wenig Vorwissen. Wie sollte ich da die Spreu von Weizen trennen?
Ich habe damals aus dem NLP einige Kriterien entwickelt, wie ich mir ein Urteil bilden kann über Verschwörungstheorien und Wahrheitserzählungen, ohne vom Thema Ahnung zu haben! Mein Vorteil war, daß NLP gut auf der Metaebene arbeiten kann. Diese Kriterien will ich mit Dir in den nächsten beiden Lettern teilen.
Zwei Dinge sind Dir dabei vermutlich schon jetzt klar:
Es gibt weit mehr, als Wahrheit und Lüge! Zwischen den beiden liegt ein weiter Graubereich, es gibt überholte Wahrheiten und kommende, es gibt Unentscheidbares und Geschmackssachen. Außerdem gilt, was Niels Bohr sagte: »Das Gegenteil einer richtigen Behauptung ist eine falsche Behauptung. Aber das Gegenteil einer tiefen Wahrheit kann wieder eine tiefe Wahrheit sein.«
Wahrheit entsteht nicht durch Mehrheit! Schwarmintelligenz kann auch Schwarmdummheit sein. Wenn Du nur aus einer Quelle schöpfst, findest Du vermutlich nicht die Wahrheit – auch dann nicht, wenn die Quelle in den Hauptstrom fließt, in den Mainstream.
Jetzt würde ich Dir gerne die Liste der größten politischen Blogs empfehlen, an die ich mich damals gehalten habe, doch die Zeiten haben sich geändert und so eine Liste findet sich nicht mehr in der Google-Suche. Ich kann Dir deshalb nichts besseres anbieten, als meine Links von vor drei Jahren (Newsletter 202 https://edumanto.de/course/202-gedankenfreiheit/ ).
Liebe Grüße
Ralf